Seit der Umsetzung des Zweitwohnungs-gesetzes wird nur noch wenig gebaut, und der Bestand an Zweitwohnungen oder Einfamilienhäusern wächst kaum noch. Was hingegen aber stetig wächst, ist das Interesse von Käuferinnen und Käufern sowei der Transaktionspreis von Wohneigentum.

Am 11. März 2012 hat das Schweizer Stimmvolk der Zweitwohnungsinitiative zugestimmt und so in Gemeinden, in denen der Anteil an Zweitwohnungen über 20 Prozent liegt, die Bewilligung von neuen Einheiten gestoppt. Neubauten werden nur noch in wenigen Ausnahmen erstellt. Dies führte zu einer extremen Angebots-verknappung, bei stark steigender Nachfrageerhöhung. Dieser Nachfrageüberhang hat sich infolge der Unsicherheiten an den Börsen, der geopolitischen Lage und aufgrund der Zinserhöhungen in den letzten Monaten zwar etwas abgebaut, ist aber noch immer hoch. Selbst bei einer leicht sinkenden Nachfrage bleibt ein starkes Ungleichgewicht bestehen.

Wunsch nach Wohneigentum hoch

Ferienwohnungen und -häuser sind beliebt. Die Nachfrage, vor allem auch an Feriendomizilen ist weiterhin sehr gut. Prognosen gehen davon aus, dass der Nachfrageüberhang auch in den kommenden Monaten hoch bleiben wird, denn durch die Pandemie und deren Folgen ist das Interesse und der Wunsch an Wohneigentum stark gestiegen. Das System von Angebot und Nachfrage ist ein grundlegendes Prinzip der Volkswirtschaft, welches auch hier zum Zuge kommt: Steigt die Nachfrage bei gleichbleibendem oder gar sinkendem Angebot, werden die Preise höher.

Stetig steigende Transaktionspreise

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich Transaktionspreise weiter erhöht, der Preisauftrieb speziell bei Eigentumswohnungen kennt nur eine Richtung – nach oben. Betrachtet man beispielsweise die Veränderung der Transaktionspreise für Wohneigentum auf der Lenzerheide, zeigt sich eine Preissteigerung von 160 Prozent bei Eigentumswohnungen und 130 Prozent bei Einfamilienhäusern seit 2000. In Falera und Sagogn haben sich die Preise seit der Jahrtausendwende sogar mehr als verdoppelt. Steigende Zinsen, Inflationstendenzen sowie die aktuellen realwirtschaftlichen Aussichten haben bisher erst einen marginalen Einfluss auf die Konstellation des Immobilienmarktes. Dies bedeutet aber nicht, dass der Markt unantastbar ist: Zusätzliche Unsicherheiten oder grössere Zinsanstiege könnten den Markt in naher Zukunft durchaus beeinflussen.

 

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