Herzlich willkommen, Stefan Schmid

Im Gespräch mit unserem neuen Leiter Akquisition für die Region Zürich.

 

Unser umtriebiger Neuzugang mit dem sympathischen Lächeln und seinem einnehmenden Wesen kann auf eine erfolgreiche Immobilienkarriere mit vielen Erfolgen zurückblicken, hat sich in der Branche einen Namen gemacht und könnte es mittlerweile auch ein bisschen gemütlicher angehen. Warum er sich dagegen entschieden hat, was ihn antreibt und warum er das Bündnerland genau so mag wie wir, lesen Sie hier. 

Lieber Stefan. Schön, können wir heute dieses Gespräch mit dir hier in den Ginesta-Büros führen und dass du dich gegen den Golfplatz, das Haus auf Mallorca oder die einjährige Weltreise im Wohnmobil entschieden hast.

Ich freue mich auch sehr, hier zu sein. Denn der Golfplatz war noch nie mein Ding, meine Ferienwohnung liegt im Bündnerland und die Welt ist auch in ein paar Jahren noch da, um bereist zu werden. Hoffentlich sogar leichter als in der aktuellen Situation. 

Anstatt wieder in ein Unternehmen einzusteigen, hättest du es nach vielen anspruchsvollen und engagierten Jahren auch etwas ruhiger nehmen können.

Das wäre sicher auch eine Alternative gewesen. Doch dann klingelte an einem regnerischen Frühlingstag kurz vor dem Mittag mein Telefon und Claude Ginesta war dran.

Claude Ginesta, ebenfalls ein bekannter Name in der Branche und für dich vor allem ehemaliger Konkurrent. Was war dein erster Gedanke?

Als offener Mensch war mein erster Gedanke: «Spannend, für ein unverbindliches Gespräch und einen Erfahrungsaustausch bin ich immer zu haben.» Und mein zweiter war: «Wahnsinn, noch vor ein paar Monaten hätte ich mir das gar nicht vorstellen können.»

Offenbar habt ihr schnell einen guten Draht zueinander gefunden. Mit welchen Argumenten konnte er dich überzeugen?

Am Anfang war es vor allem seine Offenheit mir gegenüber. Rasch hat mir Claude einen Einblick in die Strategie des Unternehmens gegeben und die Ausrichtung hat mich angesprochen. Zudem konnte ich mir einen guten Einblick in die angenehme Kultur hier verschaffen und dann traf ich noch auf bekannte Gesichter im Team. Alles fühlte sich ganz natürlich und richtig an.

Du hast Hunderte von Liegenschaften verkauft. Paradestück der letzten Jahre war «The Metropolitans» in Oerlikon mit über 200 Wohnungen, die du alle persönlich an die Frau und den Mann gebracht hast, eine davon sogar an dich selber. Jetzt wirst du Leiter der Akquise. Wird dir der Verkauf nicht fehlen?

Ich habe tatsächlich viele Immobilien verkaufen dürfen. Da der Immobilienmarkt aber seit Jahren ein Verkäufermarkt ist, wurde die Akquise zunehmend wichtiger. So wird mir meine grosse Erfahrung aus dem Verkauf natürlich helfen und die enge Zusammenarbeit mit dem Verkaufsteam, mit dem ich hier einen regen Austausch pflege, lässt mich tagtäglich teilhaben an den schönen Seiten dieses wunderbaren Berufes. Wie sehr mir das Verkaufen dann wirklich fehlen wird, dazu darfst du mich gerne in einem Jahr nochmals befragen (lacht).

Wer so lange und so erfolgreich mit dabei ist wie du, kennt natürlich viele Leute. Wie hat dein Umfeld auf den Wechsel zu Ginesta reagiert?

Mein Umfeld war einfach sehr erstaunt über diesen Entscheid und ist es teilweise heute noch. Dass ich hier so schnell Feuer gefangen habe und mit einer grossen Begeisterung in den Job gestartet bin, hat aber die meisten Fragen weggewischt und grundsätzlich freut man sich für mich. Was wiederum mich freut und zum ganzen aktuellen Spirit passt und beiträgt.

Du hast viel erreicht, viel gearbeitet, zeigst aber keinerlei Ermüdungserscheinung und strahlst eine Vitalität aus, um die dich viele beneiden. Wie bewahrst du dir diese?

Danke erstmal für das schöne Kompliment. Der Vorteil des Alters ist ja, dass man sich eine gewisse Lockerheit erlauben darf und etwas selektiver werden kann, was man tut. Und da das bei mir nach wie vor der Kontakt zu Menschen ist, den ich so schätze und der mich jung hält, ist das Arbeiten nicht Anstrengung, sondern willkommene und laufende Anregung für Körper, Geist und Seele. Dann halte ich mich sportlich fit und tanke gerne in den Bergen Energie. Scheinbar scheint das alles zu nützen.

Apropos Graubünden: Wie wir in unseren Archiven geprüft haben, hast du dein Feriendomizil nicht über uns gekauft. Wie hast du es damals erlebt, in einer fremden Region plötzlich auf der anderen Seite, der Käuferseite, zu stehen? Und hast du etwas mitgenommen für deine Tätigkeit?

Der Kauf meiner Wohnung in Zuoz war tatsächlich ein unvergessliches Erlebnis, denn so ein Ablauf wäre bei den streng reglementierten Prozessen der Zürcher Notariate kaum denkbar. So war ich schon sehr erstaunt, dass ich mich bei der nur gerade zehn Minuten dauernden Unterzeichnung nicht einmal ausweisen musste. Doch das ist nun auch schon länger her und ob das heute noch so ist, freue ich mich dann bald einmal von meinen Kolleginnen und Kollegen in Chur und St. Moritz zu hören.

Zum Abschluss noch zwei Fragen, die viele beschäftigen. Erstens: Wie beurteilst du die Immobilien-Preisentwicklung der letzten Jahre und wo wird die Reise hingehen?

Die Frage war zu erwarten und so habe ich gestern noch meine Glaskugel konsultiert. Im Ernst: Wir haben seit 25 Jahren keine Preiskorrekturen mehr gehabt. Die Preise sind laufend gestiegen und nichts deutet auf eine Korrektur hin. Dann haben das Wohnen wie auch die Bergferien im eigenen Land coronabedingt noch mehr an Bedeutung gewonnen, die Zinsen sind nach wie vor tief, es wird weiterhin viel Geld vererbt und das Angebot ist kleiner denn je. So gehe ich von einem stabilen Markt aus, bis sich einer oder mehrere dieser Faktoren deutlich verändert, wofür es aktuell jedoch keine Anzeichen gibt. Trotzdem denke ich, sind nicht mehr diese Preissteigerungen zu erwarten, wie wir sie in der Vergangenheit hatten.

Du blickst auf eine lange Immobilienkarriere zurück. Was empfiehlst du heute jungen Fachkräften, die noch am Anfang stehen und ebenfalls einen langen Weg in der Branche gehen möchten?

Ich empfehle, ehrlich mit sich selber zu sein und sich zu fragen, ob man alles mitbringt, um langfristig erfolgreich und vor allem glücklich in diesem Beruf zu sein. Denn es gibt vielfältige Ansprüche, die es zu erfüllen gilt. 

Erfreulich an der Immobilienbranche ist in jedem Fall, dass die Ausbildungsmöglichkeiten sehr gut sind und man sich zielgerichtet entsprechend seiner Vorlieben und Qualitäten aus- und weiterbilden kann. Und diese gute Ausbildung ist auch unumgänglich für den Erfolg und den Zugang zu den richtigen Arbeitgebern. Dann kommen aber all die Faktoren, die zu 90% gegeben sind und die man nur bedingt lernen kann. Und diese sind die Menschenkenntnis, die Offenheit für und die Freude am Umgang mit Menschen aller Art, ein vitales Interesse an Architektur und ein gutes Vorstellungsvermögen – und all diese Qualitäten müssen aus dem Bauch heraus und in Kombination funktionieren, denn die meisten Immobilien werden ab Plan verkauft oder sie haben Umbaubedarf. So hat man als Vermarkter die Aufgabe, mit einem Gespür für Räume, Materialien und Farben den potentiellen Käufern mit ihren individuellen Anforderungen eine Vision ihres neuen Daheims vermitteln zu können. Für alle, die das schwierig, anstrengend oder einfach nur langweilig finden, empfiehlt es sich, Ausschau nach einer anderen Betätigung zu halten. Wer das wie ich gerne tut und auch in der Freizeit mal ein Architektur- und Designbuch zur Hand nimmt, wird es auch gut machen. Beziehungsweise immer besser werden darin, was mich zum letzten wichtigen Faktor führt: die Erfahrung. Denn mit den Jahren gewinnt man an Kompetenz, Seniorität, und Glaubwürdigkeit, was in einem seriösen Business wie unserem ein Vorteil ist und ein glückliches Berufsleben auch über die 65 hinaus erlaubt. So ist es ein privilegierter, spannender und abwechslungsreicher Beruf quasi ohne Ablaufdatum. Und darum werdet ihr mich jetzt auch nicht so schnell wieder los (lacht erneut).


Herzlichen Dank für das angenehme Gespräch. Und weiterhin viel Freude und Erfolg.