Staatskanzlei, 21. April 2017
Die Familie Erb/Sheridan und das Konkursamt des Kantons Thurgau haben sich darauf geeinigt, dass die Familie bis Ende August 2017 im Schloss Eugensberg in Salenstein wohnen bleiben kann. Ausserdem wurde vereinbart, dass verschiedene Vermögenswerte in Millionenhöhe aus dem Fürstentum Liechtenstein unkompliziert in die Konkursmasse überführt werden können. Nebst dem Schloss Eugensberg und weiteren Liegenschaften werden auch zwölf Oldtimer verkauft.
Laut dem Entscheid des Bundesgerichts hätte die Familie Erb/Sheridan per 1. Mai 2017 aus dem Schloss Eugensberg in Salenstein ausziehen müssen. Die Familie hat danach den Wunsch geäussert, bis zum vorgesehenen Schulwechsel der Kinder im August 2017 im Schloss bleiben zu können. Das Konkursamt des Kantons Thurgau hat in der Folge in Absprache mit den Gläubigervertretern Anfang März 2017, rund einen Monat vor dem Tod von Rolf Erb, mit der Familie Erb/Sheridan eine Vereinbarung getroffen, um noch offene Fragen bezüglich verschiedener den Gläubigern zustehender Vermögenswerte zu klären. Der Familie wurde in dieser Vereinbarung zugestanden, bis zum Ende des Schuljahres der Kinder und dem Bezug der neuen Wohnung, somit bis am 30. August 2017, im Schloss wohnen bleiben zu können.
Gesamtes Schlossinventar kann verkauft werden
Durch den Abschluss der Vereinbarung mit der Familie Erb/Sheridan können nun unter anderem verschiedene Vermögenswerte in Millionenhöhe aus dem Fürstentum Liechtenstein unkompliziert in die Konkursmasse überführt werden, die aufgrund von Vermögenssperren in Liechtenstein andernfalls über aufwendige Verfahren hätten eingefordert werden müssen. Mit der Vereinbarung konnte zudem erreicht werden, dass nun über das gesamte und vollständige Schlossinventar zugunsten der Gläubiger verfügt werden und dieses bei Bedarf zusammen mit dem Schloss verwertet werden kann.
Es gibt eine Liste von Interessenten
Für den Verkauf des historischen Anwesens Schloss Eugensberg und der zugehörigen Liegenschaften im Umfang von über 80 Hektaren wurde der traditionsreiche Immobilien-Vermarkter Ginesta Immobilien, Küsnacht, beauftragt. Mit seinem internationalen Vermarktungspartner Knight Frank eröffnet sich diesem Makler die Möglichkeit, potenzielle Käufer auch über die Schweizer Grenzen hinaus anzusprechen. Es besteht schon eine umfangreiche Liste von Interessenten. Die ersten Vorbereitungshandlungen für den Verkauf wurden bereits an die Hand genommen. Der Verkaufsstart des Schlosses mit den diversen übrigen Gebäuden und Liegenschaften wird wegen der umfassenden und aufwendigen Vermarktungsvorbereitungen nicht vor dem Sommer 2017 erwartet. Bezüglich der Villa Wolfensberg in Winterthur, für die es ebenfalls bereits Interessenten gibt, wird mit der Consulta AG, Rüti, abgeklärt, was auf diesem Grundstück baulich möglich ist, um danach einen optimalen Verkauf der Liegenschaft erzielen zu können.
Verwertungsverhandlungen werden planmässig umgesetzt
Der Vertreter der Gläubiger, Rechtsanwalt Matthias Hotz aus Frauenfeld betont, dass nach den in jahrelangen Verfahren erzielten erfolgreichen Gerichtsentscheiden weiterhin eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den gesamthaft auftretenden Gläubigern und dem Konkursamt des Kantons Thurgau besteht. Gemäss Martin Wenk, dem zuständigen Abteilungsleiter des Konkursamtes des Kantons Thurgau, können alle Verwertungshandlungen in enger Absprache mit den Vertretern der Gläubiger erfreulicherweise planmässig umgesetzt werden.