Die Corona Krise und der Immobilienmarkt

Die besonderen Umstände fordern uns in diesen Tagen alle gleichermassen speziell heraus. Für uns heisst es, den Betrieb weiterhin aufrechtzuerhalten wie auch unsere Mitarbeitenden zu schützen. Bis heute haben wir fast keine Käuferrückzüge von reservierten Verträgen verzeichnen müssen und konnten in den letzten Tagen die Geschäfte regulär beurkunden. Die Nachfrage nach Besichtigungen hingegen hat jedoch aufgrund den vom Bundesrat verordneten Massnahmen in den letzten Tagen nachgelassen. 

Bereits 2008 verzeichneten wir einen Börsenabschwung von 30 Prozent, den wir als Makler-unternehmen zu spüren bekamen. Erlauben Sie uns darum, Ihnen nachfolgend unsere Einschätzung der momentanen Immobilienmarktlage aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen kurz zu skizzieren:  

Grundsätzlich ist der Immobilienmarkt gestützt auf die folgenden vier Pfeiler:
 

1.    robuste Wirtschaftssituation/Börse
2.    robuste Einwanderung
3.    tiefe Zinsen
4.    gute Marktpsychologie

Zweieinhalb dieser Pfeiler sind derzeit am wanken:
 

  • Die Börse hat fast 30 %, einzelne Aktien sogar 50 % an Wert verloren: Die Gewinne der letzten 2-5 Jahre sind somit nicht mehr vorhanden. Anleger mit längerem Anlagehorizont haben aber immer noch eine gute (und positive) Gesamtperformance der letzten 10 Jahre.
  • Die Schweiz verfügt bereits seit einigen Jahren über eine geringere Einwanderung, was vor allem in ländlichen Gebieten und bei Neubauprojekten spürbar wird. Im Ballungsgebiet Zürich hat dieser Rückgang noch keine Auswirkung gezeigt. 
  • Die aktuelle Marktpsychologie ist negativ. Analysten prognostizieren einen Wirtschaftsabschwung, was zu einer allgemeinen Kaufzurückhaltung führt. 

In derart bewegten Phasen eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs gibt es normalerweise einen „Mismatch“: Der Handel findet kaum statt. Auch 2008 fanden nach dem Börsencrash nur wenige Handänderungen statt. Erst als die Börse wieder steigende Kurse verzeichnete, gewann auch der Immobilienmarkt wieder an Dynamik. So könnte es auch in nächster Zeit geschehen. 

Erst in zwei bis drei Monaten werden wir konkreter sehen, ob die derzeitige Krise als temporärer Stillstand bezeichnet werden kann oder eine grosse Wirtschaftskrise nach sich zieht. Selbst ein Jo-Jo-Effekt mit einer stark verbesserten Börsen- und Wirtschaftssituation ist im Frühsommer nicht auszuschliessen. 

Wir stellen zum heutigen Zeitpunkt (und in Unkenntnis der weiteren Entwicklung) einen drastischen Wirtschaftsabschwung noch in Frage. Darum raten wir mehrheitlich nicht dazu, die Immobilienpreise zu reduzieren. Ausnahmen sind Immobilien, die schon vor der aktuellen Krise schwer zu verkaufen waren. Hier könnte eine Preisanpassung den Markt beleben. Sollte sich tatsächlich eine anhaltende Wirtschaftskrise manifestieren, startet der «Survival of the fittest»-Wettbewerb. Dann verkauft jener Verkäufer zuerst, der den Verkaufspreis als erster am meisten reduziert. Grundsätzlich gilt es, jedes einzelne Objekt separat zu betrachten. Falls Sie individuelle Strategien zum Verkauf Ihrer Liegenschaft besprechen möchten, stehen wir jederzeit zu Ihrer Verfügung.

Wir sind im Moment daran, viele Objekte mit virtuellen Grundgängen auszustatten, damit man in den nächsten Wochen auch ohne Besichtigungen vor Ort einen ersten Eindruck gewinnen kann. Wir glauben, dass die Kunden diese neue Art von Objektbesichtigung in den Zeiten von Corona schätzen werden. 

Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit und hoffen, dass wir bald auf positivere Zeiten zusteuern. 

Laden Sie sich die Charts runter: 

Prognosen Immobilienmarkt