Ein Blick hinter geschlossene Türen - das Interview mit Sascha Ginesta 

«Leading Real Estate Companies of the World» ist mit über 550 Firmen in mehr als 70 Ländern und rund 135'000 Mitarbeitenden eines der wichtigsten Netzwerke für hochwertige Immobilienvermarktung. Die ausschliesslich Mitgliedern vorbehaltenen Symposien sind für alle Teilnehmenden ein wichtiger Fixpunkt in der Agenda, sich auf den neuesten Stand zu bringen und sich unter Gleichgesinnten zu neuen Höchstleistungen inspirieren zu lassen. Der letzte Event fand vom 29. September bis zum 2. Oktober 2022 in Caiscais statt. Als Vertreter von Ginesta Immobilien war Sascha Ginesta, Partner und Leiter Vermarktung Graubünden, vor Ort und wir haben die Gelegenheit genutzt, für Sie seine noch taufrischen Eindrücke einzufangen.

 

Salut Sascha. Auf was hast du dich im Vorfeld des internationalen Immobilienkongresses am meisten gefreut? 

Das Netzwerk von Leading Real Estate Companies of the World ist ein Verbund von führenden unabhängigen Immobilien-Maklern weltweit. Ein- bis zweimal pro Jahr treffen sich diese Makler an solchen Veranstaltungen. Dabei freue ich mich jeweils besonders darauf, die Menschen hinter den Unternehmungen wieder zu treffen. Nach weit über zehn Jahren der Mitgliedschaft haben sich viele enge Beziehungen mit freundschaftlichem Anstrich ergeben, die sich in diesem Rahmen ideal pflegen lassen. 

Wie darf man sich so einen Kongresstag vorstellen? 

Diese Tage sind meist sehr intensiv. Üblicherweise trifft man sich früh zum Networking-Frühstück. Man hat also bereits am Morgen die Möglichkeit, erste Gespräch zu führen und neue Kollegen kennenzulernen. Danach geht es in die abwechslungsreich gestalteten Tages-Sessions. Zum Beispiel mit Vorträgen von internen und externen Referenten zur wirtschaftlichen Situation, zu Trends im Bereich der Luxusgüter oder wo in aktuellen Krisenzeiten die Reichen dieser Welt hinziehen. Da gehört die Schweiz übrigens zu den beliebtesten neuen Wohndestinationen. Es werden aber auch Themen wie Immobilienvermarktung, Digitalisierung oder Leadership behandelt. Neben den Vorträgen finden Panels statt, bei denen sich im Anschluss an die Vorträge die Mitglieder aus dem Netzwerk auf der Bühne austauschen und konkrete Beispiele aus ihrem Alltag teilen können. Die verschiedenen Sessions werden von Networking-Pausen und dem Networking-Lunch unterbrochen. Am Abend findet in der Regel ein Empfang mit Dinner statt. Und natürlich lässt man den Tag mit den alten und neuen Immobilienfreunden an der Bar ausklingen, da ergeben sich oft Gespräche von besonderer Qualität, die auch einmal über das Berufliche hinausgehen dürfen.  

Das hört sich anstrengend an. Aber auch spannend … 

Ja, das ist es. Die Tage sind lang. Aber man saugt viel Energie auf in all den Gesprächen und sammelt Ideen, die man mit nach Haus nimmt. Für mich ist es immer wieder wichtig, aus dem Alltag auszubrechen und über den Tellerrand zu blicken. Was machen die Anderen? Wie machen sie es? Und was sind ihre Erfahrungen dabei? Kann man etwas für die eigene Firma übernehmen oder gibt es Branchentrends, die von den USA nach Europa so oder so irgendwann überschwappen werden und die wir bereits als Kompetenzleader vorantreiben wollen?  

Und, was waren für dich die wichtigsten Erkenntnisse des Symposiums? 

Für mich immer spannend sind die verschiedenen Märkte. Wie läuft es in Deutschland, Italien oder in den USA? Was machen die typischen Feriendestinationen in Portugal, Spanien oder in den Rocky Mountains? Wie präsentiert sich Graubünden in diesem Vergleich? Und wie wirkt sich der Brexit in UK auf den Immobilienmarkt aus?

Die Erkenntnisse: Wir sehen in vielen Märkten den Trend zur Abkühlung. Die Angebotsquoten steigen, die Nachfrage sinkt und die Vermarktungsdauer nimmt zu. In Teilen der USA, im UK und in Deutschland geraten die Preise teils schon deutlich unter Druck, während man zum Beispiel in Norditalien, Paris oder Singapur noch weniger von einer Marktveränderung spürt. Generell war zu erfahren, dass der Bestand an Verkaufsmandaten zunimmt und die Vermarktung nicht mehr so einfach läuft wie in den letzten beiden Pandemiejahren. Der Fokus der Makler verschiebt sich von der Akquise wieder hin zum Verkauf.

Bereitet Ihnen diese Entwicklung Sorgen? 

Nein, keinesfalls. Die Marktsituation ist verglichen mit der Zeit vor Corona noch nicht besorgniserregend. Zudem lebt der Makler von der Dynamik oder sogar für die Dynamik. Das sich laufend verändernde Umfeld treibt uns an, uns zu entwickeln, uns an neue Gegebenheiten anzupassen und besser zu werden. 

In der aktuellen Veränderung müssen wir uns wieder vermehrt auf die eigentliche Vermarktung der Liegenschaften konzentrieren. Und das ist genau das, was wir als Ginesta Immobilien besonders gut können. Zudem ist es das, was uns von Konkurrenten oder privaten Verkäufern abhebt. Wir verfügen über das Know-how, wie man eine Immobilie am Markt optimal positioniert und auch über längere Zeit vermarktet. Dabei denke ich an den richtigen Angebotspreis. Aber genauso an die Zielgruppe und den damit verbundenen Auftritt, also wie man eine Immobilie mit professionellen Fotos und Texten treffend präsentiert. Danach kommt der optimal abgestimmte Einsatz der verschiedenen Verkaufskanäle: die eigene Datenbank, unser Newsletter mit über 60‘000 Empfängern, die Webseite, die externen Onlineplattformen, traditionelle Inserate und so weiter und so fort. Nicht zu vergessen sind unsere Netzwerkpartner von LeadingRe, die unsere für den internationalen Markt attraktiven Angebote ebenfalls vertreiben. Last but not least kommen unsere bestens ausgebildeten und geschulten Immobilien-Verkäuferinnen und -Verkäufer zum Einsatz, die die Fähigkeiten, das Gespür und die Erfahrung haben, die es für einen erfolgreichen Verkauf braucht. 

Ich sehe die Veränderung als Chance für die professionellen Makler, die ihr Handwerk beherrschen und jedem Detail im Vermarktungsprozess hohe Aufmerksamkeit schenken. Und genau das war auch der zur schönen Hafenstadt Cascais passende Tenor am Kongress in Portugal: «Wind und Wellen sind immer auf der Seite des besseren Seefahrers.»

Wenn du ein Highlight aus deinen vier Tagen in Cascais besonders herausheben müsstest, welches wäre das?

Das ist einfach: Wir haben zum sechsten Mal in Folge den Global Referral Production Award gewonnen. Heisst, dass wir einmal mehr die meisten Empfehlungen aller Mitglieder ausserhalb von Nordamerika an andere Netzwerkpartner gesendet haben. Das ist eine tolle Teamleistung und macht uns sehr stolz. Unsere Kunden profitieren weltweit von hervorragender Immobilienkompetenz und jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bei Ginesta Immobilien weiss, das aktiv zu nutzen, um unsere Kunden an diesem Vorteil teilhaben zu lassen. 

Gratulation zu dieser Leistung an dich Sascha und das ganze Ginesta Team. Und danke für das aufschlussreiche Gespräch.